Montag, 12. März 2012

Yen, Yen und immer wieder Yen ....

Wer den englischen Begriff "Deleverage" immer noch nicht verinnerlicht oder ihm bisher kaum Bedeutung beigemessen hatund sich dennoch als Anleger oder Trader in den diversen Märkten rumtreibt, sollte dies wirklich langsam nachholen!


Da sich die meisten seiner/ihrer Fragen damit beantworten, "komische" Kurssprünge hier und da, plötzlich gar nicht mehr sooo "komisch" sind und auch keine Magie oder Zauberei hinter bestimmten Prognosen steckt.


Zudem wird ihm/ihr dann zunehmend bewußt mit welchem Marktteilnehmer(n) er/sie es hier zu tun hat und (wer) bestimmt wie die Musik gespielt wird (zumindestens kurzfristig).
ZENTRALBANKEN!


Alle Welt schaut immer auf die EZB und/oder auf die NY FED, Mario und Ben sind die "Stars" im positiven wie im negativen, doch wo die eigentlichen Kreditschwemmen produziert werden (und/oder aus dem Markt gezogen werden) bleibt für die meisten im "verborgenen", obwohl es nun beileibe kein Geheimnis ist.


Der JPY ist nachwievor (noch) DIE globale Kreditwährung und es macht aktuell nicht den Eindruck als ob die BoJ diesen Zustand zu ändern gedenkt, obwohl der USD seit 2009 zunehmend diese Funktion übernommen hat.
Grundlegendes Wissen als Ausgangspunkt zum lernen findet sich hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Carry_Trade

Das bringt uns natürlich erstmal nur indirekt zum Thema Deleverage.
Wenn Kredit dem System entzogen wird, gesteuert über die BoJ und die PBoC (weswegen solche "Effekte" auch meistens in der Asiensession beginnen - wenn normale Europäer und Amerikaner friedlich schlafen), hat dies Auswirkungen auf ALLE Assetklassen. 


Aus diesem Grund empfehlen wir auch jedem aktiven Anleger/Trader immer den Hang Seng (HKG33) im Auge zu behalten, denn der chinesische Aktienindex ist immer ein Frühindikator dafür wie es um die globale Liquidität bestellt ist und ob Sperrfeuer seitens der PBoC und/oder BoJ droht.

Am 5.3. in der Nacht gings los:




Einhergehend mit einem massiv aufwertenden YEN.
(Hier nur als Beispiel AUDJPY dargestellt)


Am 6.3. folgte dann alles nach. (AUCH Gold).


Mit diesem Mechanismus steuert "man" das spekulative Element in sämtlichen Assetklassen.
Bis auf das Oel (das ist momentan immun aufgrund der aktuellen Lage im nahen Osten) traf es alles und trifft auch immer alles.

Wenn also durch bestimmte Zentralbanken (manchmal auch im Verbund) Liquidität aus dem System abgesaugt wird, hat das nichts mit Hexerei, Katastrophenmeldungen, Politikerentscheidungen, Crashwarnungen etc. pp. zu tun, sondern ist pure Mathematik Grundschule.


Und IMMER wenn zuviel spekulatives (dazu zählt sämtliches Investmentkapital, nicht nur HedgeFunds) in einem oder mehreren Märkten drin ist, kann (ich) über dieses Instrument (kurzfristig) den weiteren Anstieg stoppen.
Das hat rein GAR NICHTS mit Gewinnmitnahmen u.ä. Gedöns zu tun. Laßt Euch von diesem Gefasel nicht das Hirn vernebeln.
Ein Investor ob groß oder klein, wird immer so marktschonend wie möglich Positionen auflösen um Buchgewinne in reale Gewinne zu verwandeln.
Solche Schockartigen Bewegungen werden IMMER ausgelöst durch Zentralbanken durch das Instrument des Liquiditätsentzugs.


WANN solche Eingriffe seitens einer ZB (oder des Kartells der ZBs) geschehen, kann allerdings (außer mit Insiderwissen) niemand voraussehen.
Es besteht einzig und allein die Möglichkeit die Indikatoren im Auge zu behalten und ggf. entsprechend zu reagieren, bzw. Hedges immer parat zu haben.




Was jedoch auch wichtig ist zu verstehen: solche Aktionen des Liquiditätsentzugs können immer nur von begrenzter Dauer sein, da sie ansonsten auch die Märkte mit in die Tiefe reißen würden, die die Zentralbanken oben halten wollen/müssen (die Aktienmärkte).


Bis wohin es allerdings bestimmte Märkte reißt, kann man im Vorfeld NIE seriös sagen (außer mit Insiderwissen). Daher sind sämtliche in diese Richtung gehenden Aussagen immer reine Kaffeesatzleserei.
Man kann "lediglich" an bestimmten technischen Marken (da diese auch von vielen anderen beachtet werden) zugreifen und sich im Zweifel ausstoppen lassen, sollte die Fahrt noch weitergehen.


Abschluß:
Dies gilt auch und gerade für die relativ kleinen und engen Edelmetall Märkte, wo man zusätzlich mit Futuresspielchen sogar noch etwas nachhelfen kann.
Aber eines kann man bei der Währung Gold eben NICHT: sie getrennt von allen anderen Assets in Grund und Boden knüppeln.